Donnerstag, 27. Mai 2010

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Ich habe getrödelt, ich weiss.
Das Wetter entspricht derzeit so ziemlich meiner Gemütslage: Wechselhaft, mal ziemlich windig, wolkig und ungemütlich. Ist aber auch kein Wunder, denn das Warten auf gute Nachrichten zieht sich hin.
Letzte Woche also seine Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird die adipöse Gutachterin die Pflegestufe III empfehlen. Ich denke, das ist angemessen, denn sein Zustand wird ja eher schlechter denn besser. Das Hauptproblem ist die Demenz, und das er sich nachts immer die Trachialkanüle rausreissen möchte.
Das Leben eines Menschen in so einer Phase ist schwer mitanzusehen. Man ist reduziert auf etwas, das im Bett liegt, meist wirr, durchbrochen von klaren Momenten der Erkenntnis, und nichts weiter tun kann als auf den Fernseher zu starren. Alles, das uns selbstverständlich ist, ist unmöglich geworden. Alles, was wir als gegeben hinnehmen, fällt weg, jede Selbstständigkeit ist dahin. Ich denke oft, dass ich so nicht enden möchte. Lieber zehn Jahre jünger bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommen als so.

Ansonsten habe ich die nicht ganz ungefährliche Angewohnheit, ab und an mein Fahrrad mit einer Schulter abzubremsen. Hatte ich nicht von der kaputten rechten Schulter erzählt? Naja, sei es drum. Aus Gründen der Fairness habe ich die Linke auch noch gleich ramponiert. Paritätische Verteilung.

Es stehen ein paar gute Dinge an. Die Mittsommerfeiern in Schweden beispielsweise. Und später Nordspanien und Toledo. Das sind Dinge, die braucht jeder Zwischendurch - raus und den Kopf frei bekommen.

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