Mittwoch, 15. September 2010

Von Büchern und der Bauchmuschi

Ich bin auf der Suche nach einem guten Buch, aber immer, wenn ich im Dussmann an der Friedrichstrasse stehe, kratze ich mir ratlos am Kopf. Das Problem ist nicht mangelnde Auswahl. Das Problem ist, dass ich nicht weiss, was ich lesen will. Ich habe die letzte Zeit so Zeug gelesen wie I am Airen Man, so Coming-Of-Age Zeug. Aber da fehlt mir irgendwie auch die Idee, was als nächstes kommen soll.

Herr F., der ex-drogensüchtige Kollege aus der Hölle, vermutlich Borderlinealkoholiker und einer der wenigen Lichtblicke im Büro, kann gewisse Unarten nicht abstellen. Zu nennen wären da:

  1. Ankündigen, wenn er mal Groß muss.
  2. Sehr detailliert beschreiben, wie sein Groß ausgesehen hat und wie leicht oder schwer es war, selbiges aus dem Mastdarm zu drücken.
  3. In mein Büro kommen, nur um zu flatulieren.
  4. Vor meiner Bürotür stehend das Hemd hochreissen, die mächtige Plauze entblößen, mit beiden Händen vertikal den Bauchnabel zusammendrücken und ganz laut "Bauchmuschi!" rufen. 
Das sind jetzt nur die Dinge, die mir auf die Schnelle einfallen. Wenn ich genauer drüber nachdenken würde, dann ließe sich diese Liste zweifelsfrei noch ein wenig erweitern.

Der Bär. Der Bär heisst Erich und er fiel mir ein, als ich vor vielleicht einem Jahr nachts in meinem Bett lag und mich unruhig hin und her wälzte. Dazu dachte ich mir ein kleines Mädchen aus, das Lena heisst. Und Lena und Erich waren die allerbesten Freunde, natürlich. Und noch bevor ich einschlafen konnte, hatte ich eine Geschichte über die beiden im Kopf. 
Am nächsten Tag liess ich im Büro alles stehen und liegen und fing an zu schreiben. Zu Weihnachten hatte ich die Geschichte fertig, inklusive Buchdruck und Pirateneinband. Und dann habe ich es der kleinen Madame geschenkt. Ich denke, ein persönlicheres Geschenk werde ich nie wieder zustande bringen. Für niemanden. Und ich denke manchmal, dass sie das weiss.
Sei es drum: In der Schule steht jetzt eine erste Buchbesprechung an und dkM erzählte ihrer Lehrerin von diesem Buch und das sie dieses Buch gerne nehmen würde. Aber das wurde abgelehnt. Sie solle sich ein "richtiges" Buch aussuchen, bekam sie zur Antwort. Ich muss zugeben, dass ich ihre Lehrerin für eine gute Lehrerin halte und sie schätze, aber in diesem Punkt bin ich anderer Meinung. Ganz anderer Meinung.

"Bauchmuschi" - ich frage mich, wie man auf so etwas kommt.


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